top of page

Vitalität | Die Atmung

Was hat Vitalität mit Ihrer Atmung zu tun? Warum SauerStoff allein nicht reicht.

Wie hängt Vitalität mit unserer Atmung zusammen? Der Beitrag zeigt, warum SauerStoff allein nicht genügt und weshalb Vitalität eine Frage des AtemRhythmus ist.

LORENZO H. LARDELLI

StressGerontologe® Swiss

Aktualisiert:

10. Juni 2025

  • Was bedeutet Vitalität im Zusammenhang mit Ihrer Atmung?

  • Warum ist Sauerstoff für Ihre Vitalität nicht allein entscheidend?

  • Wie erkennt Ihr Körper vitale AtemMuster?

  • Welche Auswirkungen hat eine flache Atmung auf Ihre Vitalität?

  • Welche Rolle spielt Ihr AtemRhythmus für Ihre Vitalität im Alltag?

  • Welche KörperSignale deuten auf AtemStress und auf eine reduzierte Vitalität hin?

  • Wie beeinflusst Ihr AtemBewusstsein Ihre tägliche Vitalität?

  • Warum zeigt sich echte Vitalität nicht nur in Ihrer Energie, sondern auch in Ihrer Ruhe?

Was bedeutet Vitalität im Zusammenhang mit Ihrer Atmung?

ree

Vitalität ist ein Begriff, der oft verwendet wird, wenn Menschen über Energie, LebensKraft oder allgemeines WohlBefinden sprechen. Doch was genau steckt dahinter? Besonders im Zusammenhang mit der Atmung lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn ohne Atmung kein Leben, aber reicht es wirklich, einfach nur zu atmen?

Vitalität bedeutet mehr als nur «nicht krank» zu sein. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Körpers, sich an Veränderungen anzupassen, sich zu regenerieren und mit Herausforderungen umzugehen, also lebendig, aufmerksam und belastbar zu bleiben. Und gerade die Atmung ist einer der wichtigsten Prozesse, der diese Fähigkeit mitbestimmt.

Die Lunge versorgt uns mit SauerStoff. Das ist bekannt. Doch was weniger bekannt ist: Nicht nur die Menge, sondern auch der Rhythmus, die Tiefe und die Regelmässigkeit der Atmung haben einen Einfluss auf das gesamte KörperSystem, vom HerzSchlag bis zur Verdauung, von der Konzentration bis zur emotionalen Reaktion.

Wenn jemand flach, unregelmässig oder gehetzt atmet, obwohl keine körperliche Anstrengung vorliegt, ist das oft ein Zeichen dafür, dass das innere System unter Spannung steht. Vitalität zeigt sich also auch daran, wie jemand atmet, nicht nur dass er es tut.


Warum ist Sauerstoff für Ihre Vitalität nicht allein entscheidend?

Man könnte meinen, dass es bei der Atmung allein darum geht, möglichst viel SauerStoff aufzunehmen. Doch das ist zu einfach gedacht. Denn auch Menschen mit einer sehr hohen SauerstoffSättigung im Blut fühlen sich manchmal müde, gereizt oder angespannt.

Das liegt daran, dass es auf mehr ankommt als auf den reinen SauerstoffTransport. Entscheidend ist, wie effizient der Körper SauerStoff verarbeitet, also wie gut die einzelnen Zellen diesen nutzen können, um daraus Energie zu erzeugen.

Ein Beispiel aus dem Alltag: Jemand sitzt stundenlang am SchreibTisch, atmet dabei sehr flach in den BrustKorb, kaum in den BauchRaum. Obwohl die Lunge theoretisch genügend SauerStoff aufnehmen könnte, wird durch diese AtemWeise das vegetative NervenSystem aktiviert, das den Körper in AlarmBereitschaft versetzt. Das Ergebnis: Die Muskeln spannen sich an, das Denken wird unruhiger, die Müdigkeit nimmt zu und die Vitalität sinkt.

Dazu kommt, dass auch das Ausatmen eine wichtige Rolle spielt. Wer dauerhaft nur flach ein- und ausatmet, hat kaum Gelegenheit, den Körper wirklich zu entlasten. Dabei geschieht genau das beim vollständigen Ausatmen: Der Körper senkt den MuskelTonus, reduziert innere Spannungen und «macht Platz» für Neues.

Lesen Sie auch andere FachArtikel zum Thema Vitalität.
Vitalität als Fähigkeit.png

Ist Ihre Vitalität wirklich ein Ziel?

Wie erkennt Ihr Körper vitale AtemMuster?

AtemMuster entstehen meist unbewusst. Der Körper passt die Atmung automatisch an die jeweilige Situation an: Beim Rennen wird sie schneller, beim Entspannen langsamer.

Tabelle 1: AtemMuster im Vergleich, was sie über Vitalität verraten

ree

Vitalität zeigt sich also darin, wie flexibel das AtemSystem auf Reize reagiert, ob es wechseln kann zwischen Aktivität und Ruhe.

Welche Auswirkungen hat eine flache Atmung auf Ihre Vitalität?

Flaches Atmen ist in unserer heutigen Zeit keine Seltenheit. Viele Menschen verbringen den Grossteil des Tages sitzend, oft in einer Haltung, die die freie Bewegung des ZwerchFells behindert. Hinzu kommt innerer Druck: Termine, soziale Medien, ständige Erreichbarkeit.

All das führt dazu, dass der Atem kürzer wird und die Vitalität leidet. Denn wenn der Körper in einem Zustand der DauerAnspannung bleibt, schaltet er in einen «NotfallModus». Der Fokus liegt dann nicht mehr auf Regeneration oder Kreativität, sondern auf purem Überleben.

Was bedeutet das konkret? Der Schlaf wird unruhig, die Verdauung verlangsamt sich, und selbst die ErholungsPhasen fühlen sich nicht mehr erfrischend an. Betroffene merken oft gar nicht, wie stark sich dieser Zustand bereits auf ihren Alltag auswirkt, bis sie krank werden oder emotional erschöpft sind.

Welche Rolle spielt Ihr AtemRhythmus für Ihre Vitalität im Alltag?

AtemRhythmus bedeutet: Wie regelmässig wird geatmet? Gibt es Pausen? Ist der Ein- und Ausatem gleich lang?

Tabelle 2: Rhythmus und Vitalität, wie der Atem AlltagsSituationen beeinflusst

ree

Ein harmonischer AtemRhythmus ist wie ein innerer TaktGeber. Er hilft dem NervenSystem, sich zu orientieren, baut Spannung ab und fördert die Konzentration. Auch der HerzSchlag und andere KörperFunktionen folgen oft unbewusst diesem Rhythmus.

Welche KörperSignale deuten auf AtemStress und auf eine reduzierte Vitalität hin?

Der Körper spricht oft sehr deutlich wenn man ihm zuhört. Gerade bei chronischem AtemStress zeigen sich Anzeichen nicht nur in der Lunge, sondern im ganzen System. Man muss kein Mediziner sein, um diese Hinweise wahrzunehmen. Man muss sie nur deuten können. Typische Signale sind:

  • Spannung im Schulter Nacken Bereich, oft verursacht durch ständiges Hochziehen der Schultern beim Atmen.

  • KopfSchmerzen oder Schwindel, wenn zu viel oder zu wenig SauerStoff ins Gehirn gelangt.

  • Gefühl von Enge in der Brust oder das Bedürfnis, «endlich mal tief durchzuatmen».

  • Gähnen oder Seufzen in Momenten, wo eigentlich Energie gebraucht würde.

  • Unruhe oder Zittern, besonders wenn der Körper keine klare Richtung mehr findet

 

Diese Zeichen sind ernst zu nehmen, auch wenn sie zunächst harmlos erscheinen. Denn sie zeigen, dass das GleichGewicht zwischen Anspannung und Entspannung gestört ist und damit auch die Vitalität.

Ein Beispiel: Eine Person, die im Gespräch ständig seufzt, signalisiert unbewusst eine innere Belastung. Der Körper sucht durch das tiefe Ausatmen Entlastung, findet sie aber nicht dauerhaft, weil die Belastung bleibt. Solche Gewohnheiten sind ein wertvoller Hinweis auf das, was das System braucht.

Wie beeinflusst Ihr AtemBewusstsein Ihre tägliche Vitalität?

Bewusstes Atmen ist keine Technik, die man lernen muss. Es ist vielmehr ein Zurückfinden zu etwas, das man längst kann, aber oft verlernt hat. Und genau hier liegt der Schlüssel zur alltäglichen Vitalität.

Denn: Wer atmet, beeinflusst nicht nur den SauerstoffGehalt im Blut. Er oder sie beeinflusst auch das emotionale Erleben, die Klarheit im Denken, die innere Stabilität. Atmung verbindet Körper und Psyche auf ganz unmittelbare Weise.

Tabelle 3: AlltagsImpulse für mehr Vitalität durch AtemBewusstsein

ree

Gerade in AlltagsSituationen kann ein kurzer Moment bewusster Atmung helfen, den Kurs neu zu justieren. Etwa vor einem wichtigen Gespräch. Oder wenn man sich überfordert fühlt. Oder einfach zwischendurch, ohne Grund als kleine Erinnerung: Ich bin hier. Ich atme. Ich lebe.

Warum zeigt sich echte Vitalität nicht nur in Ihrer Energie, sondern auch in Ihrer Ruhe?

Viele Menschen setzen Vitalität mit Aktivität gleich: Wer viel schafft, viel erlebt, viel redet, der wirkt vital. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn echte Vitalität zeigt sich ebenso in der Fähigkeit zur Ruhe.

Ein Körper, der ständig in Bewegung ist, ohne sich je zu regenerieren, verliert mit der Zeit an Kraft. Er erschöpft sich auch wenn es zunächst nicht auffällt. Umgekehrt wirkt ein Mensch, der auch Pausen zulassen kann, oft viel präsenter, konzentrierter, wacher.

Vitalität bedeutet daher nicht DauerPower. Sondern innere Beweglichkeit: Das WechselSpiel aus Aktivität und Regeneration. Aus Anspannung und Loslassen. Aus Tun und Sein.

Ein praktisches Beispiel: Wer nach einem anstrengenden Tag nicht sofort zum Handy greift, sondern kurz innehält und einfach nur atmet, sendet seinem Körper ein starkes Signal und gewinnt Vitalität zurück, ohne etwas «zu tun».

 

Wie hängen Ihr AtemRhythmus und Ihr LebensRhythmus zusammen?

 

Unser Atem folgt nicht nur dem Körper. Er folgt auch dem, was wir leben. Wer ständig gehetzt durch den Tag rennt, hetzt auch innerlich. Wer nie stillsteht, atmet auch nicht ruhig. Der Atem ist also ein Spiegel unserer inneren Welt und manchmal auch ein Hinweis auf notwendige Veränderungen.

Dabei geht es nicht um Perfektion. Niemand muss «immer richtig» atmen. Aber je bewusster der Atem als Orientierung dient, desto leichter lassen sich UngleichGewichte im Alltag erkennen.

Ein Beispiel: Jemand hetzt von Termin zu Termin und bemerkt, dass er kaum noch tief durchatmet. Diese Erkenntnis kann helfen, nicht nur die Atmung, sondern auch den Tag neu zu strukturieren. Vielleicht wird ein Termin verschoben. Vielleicht wird das MittagEssen in Stille verbracht. Vielleicht gibt es fünf Minuten Pause, bevor das nächste Gespräch beginnt.

So entsteht aus AtemRhythmus ein LebensRhythmus und aus LebensRhythmus echte Vitalität.

 

Weiterführende Impulse:

 

Vitalität ist keine Leistung. Sie ist auch kein Ziel. Sie ist ein Prozess, lebendig, atmend und wandelbar.

Vielleicht möchten Sie nach dem Lesen dieses Beitrags nicht gleich etwas «tun». Das ist okay. Vitalität entsteht nicht durch Druck, sondern durch Beziehung zu Ihnen selbst, zu Ihrem Körper und zu Ihrem Atem. Hier einige Fragen, die Sie begleiten könnten:

  • Wann habe ich das letzte Mal bewusst geatmet, nur für mich?

  • Welche Momente im Alltag laden mich ein, zur Ruhe zu kommen?

  • Was würde sich verändern, wenn ich meinem Atem öfter vertraue?

Manchmal reicht es, einfach nur da zu sein und dem eigenen Atem zu lauschen. Nicht als Technik, sondern als Erinnerung: Ich bin lebendig. Ich bin verbunden. Ich atme.

bottom of page