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Stress | Die Bewegung

Wie Bewegung Stress reguliert und das NervenSystem beruhigt

Bewegung kann Stress nur dann regulieren, wenn das NervenSystem Sicherheit erlebt und der Körper nicht aus kompensatorischen Mustern handelt. Wird Bewegung als bewusste Rückbindung genutzt, unterstützt sie die Stabilisierung, den inneren Rhythmus und die Fähigkeit des Systems, Belastung zu verarbeiten.

LORENZO H. LARDELLI

StressGerontologe® Swiss

Aktualisiert:

10. Juni 2025

  • Was hat Bewegung mit ihrer StressRegulation zu tun?

  • Warum hilft Training nicht automatisch gegen Ihren Stress?

  • Welche reaktionen zeigt Ihr Körper auf Bewegung bei Stress?

  • Wie unterscheidet sich regulierende von kompensierender Bewegung?

  • Welche Formen von Bewegung wirken besonders stressregulierend?

  • Warum kann zuviel Training Ihr StressSystem zusätzlich belasten?

  • Wie erkennen Sie, ob Ihre Bewegung Stress abbaut oder verstärkt?

  • Welche Impulse helfen Ihnen, Bewegung als echte Regulation zu nutzen?

Was hat Bewegung mit ihrer StressRegulation zu tun?

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Bewegung ist eine der ursprünglichsten Arten, Ihren Stress zu verarbeiten. Früher bedeutete Stress: Laufen, kämpfen und handeln. Ihr Körper bereitete sich auf Aktivität vor und entlud Spannung durch Bewegung.


Heute sind die Stressoren meist psychisch, aber das körperliche ReaktionsMuster ist gleich geblieben. Bewegung hilft Ihrem System, gespeicherte Spannung loszulassen, das NervenSystem zu regulieren und den inneren Druck zu reduzieren, wenn sie im richtigen Mass stattfindet.


Warum hilft Training nicht automatisch gegen Ihren Stress?

Weil Bewegung Sie auch überfordern kann. Wenn Ihr Training zur Pflicht wird, zu intensiv oder zu spät am Tag erfolgt oder aus einem Gefühl der Flucht geschieht, kann es Ihren Stress sogar verstärken.


Dann arbeitet Ihr System weiter im AktivierungsModus, statt zur Ruhe zu kommen.


Bewegung hilft nur, wenn Sie sie als Regulation verstehen und nicht als Ablenkung von inneren Zuständen.

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Stress und wenn der Akku leer ist.png

Wie hängen Stress und Erschöpfung zusammen?

Welche Reaktionen zeigt Ihr Körper auf Bewegung bei Stress?

Je nach Intensität und Art der Belastung verändert sich Ihr Zustand deutlich. Die folgende Tabelle zeigt typische Reaktionen:

Tabelle 1: ReaktionsFelder und ihre positiven und negativen Auswirkungen

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Ob Bewegung gut tut, entscheidet also nicht der Plan, sondern Ihr System.

Wie unterscheidet sich regulierende von kompensierender Bewegung?

Regulierende Bewegung geschieht mit dem Körper, nicht gegen ihn. Sie dient Ihrem Ausgleich, der RückVerbindung und der Erdung. Kompensierende Bewegung hingegen ist oft fordernd, stur, leistungsorientiert und will meist etwas «wegmachen».


Typisch für regulierende Bewegung ist Präsenz und für kompensierende Bewegung: Getriebenheit.


Ein kurzer SpazierGang mit bewusstem Atem kann mehr bewirken als ein intensives Workout, wenn Ihr System gerade nach Entlastung ruft.

Welche Formen von Bewegung wirken besonders stressregulierend?

Nicht jede Bewegung wirkt gleich. Manche Arten helfen Ihrem NervenSystem besonders gut, in Balance zu kommen. Hier ein Überblick:

Tabelle 2: BewegungsFormen und die Wirkung auf Ihr System

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Nicht was Sie tun zählt, sondern wie Sie sich dabei fühlen.

Warum kann zuviel Training Ihr StressSystem zusätzlich belasten?

Weil Ihr System nicht zwischen «freiwilliger» Belastung und echtem ÜberlebensModus unterscheidet, wenn die ReizDosis zu hoch ist.


Wer bei Stress noch mehr Leistung fordert, statt auf Entlastung zu hören, bringt das System in eine doppelte Schleife: Der Tag aktiviert, das Training auch und die Erholung fällt weg.


Insbesondere am Abend oder nach emotionalen Konflikten kann intensives Training Ihre SchlafQualität senken und Ihre innere Anspannung weiter aufrechterhalten.

Wie erkennen Sie, ob Ihre Bewegung Stress abbaut oder verstärkt?

Nicht am MuskelKater, sondern an Ihrem Zustand danach. Die folgende Tabelle zeigt typische Hinweise:

Tabelle 3: Beobachtung nach Bewegungen und die Bedeutung für Ihr System

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Diese Signale sind ehrlich, auch wenn Ihr TrainingsPlan etwas anderes vorsieht.

Welche Impulse helfen Ihnen, Bewegung als echte Regulation zu nutzen?

Regulation beginnt nicht mit Ihrem SportProgramm, sondern mit Ihrem KörperGefühl. Vielleicht helfen Ihnen diese Impulse:


  • Spüren Sie vor dem Training nach: Will ich etwas abbauen oder wirklich begleiten?

  • Wählen Sie Bewegung nach Ihrem innerem Zustand, nicht nach KalorienVerbrauch.

  • Bewegen Sie sich bewusst – nicht automatisch.

  • Lassen Sie Pausen zu, auch während der Bewegung.

  • Bewegen Sie sich nicht nur, um etwas zu ändern, sondern um sich zu spüren.

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